Teil 4 der Weintunes ist für Euch Liebhaber des etwas spezielleren und eigenständigen vergorenen Traubensaftes… Dem Jazz-Wein muss man sich langsam annähern und er fordert wohl von allen Weintunes-Typologien am Ehesten schon etwas Degustationserfahrung und breiter abgestützte Vergleichsmöglichkeiten. Sollte da noch Nachholbedarf bestehen, dann ab sofort Jazz hören und sich für den Bühnenauftritt des Individualisten unter den Flaschen fit machen: Frohes Weinsein!
JAZZ – Der kapriziöse Individualist
Der typische JAZZ-Wein ist ein stolzer «Terroirist» und eigenständiger Individualist. Er ist ein verspielter Weingeselle und nur sehr schwer fass- und vergleichbar. Dieser Sonderstellung ist er sich durchaus bewusst und kann deshalb gut und gerne die kapriziöse Diva raushängen lassen. Diese etwas sperrige, aber komplexe Diva wird im Alter allerdings immer noch besser und vor allem handzahmer. Die eckigen und kantigen Tannine werden allerdings auch nach langer Karriere auf der Kellerbühne einem Schlagerfreund die Freude am Wein vergällen.
Fazit: Liebe auf den zweiten, dritten oder letzten Blick.