Ein Erlebnis ganz besonderer Art bietet dieser Barbaresco von Giacosa Fratelli, der im piemontesischen Hitzesommer 2003 entstanden ist. Die acht Jahre im Keller haben dem Wein eine schöne rubinrote Farbe verliehen. Die überraschend helle Farbe täusch etwas darüber hinweg, dass sich hier ein echtes Kraftpaket mit 100% Nebbiolo im Glas befindet. Was mich – oder besser gesagt die Vinopathen – begeistert hat?
Die Säure und die Tannine sind in den Jahren richtig schön erwachsen geworden, perfekt ausbalanciert und gezähmt. Er ist ausgesprochen trocken, aber samtig. Dieser richtig schöne Mundvoll Wein hält alles, was ich in meinem Kopf als Piemont-Erlebnis gespeichert vorfinde. Der Duft nach reifen, getrockneten Früchten. Damit meine ich nicht diese dicken Aromabomben, wie sie oft bei «modern gemachten» Weinen vorkommen. Nein, hier handelt es sich um ein klassisches Erzeugnis, das einfach seine Zeit braucht um diese «Grandezza» zu erreichen. Eher zu vergleichen mit Omas Zwetschgenkompott, der seinen schönen Duft freisetzt, wenn man am Gummiring des Einmachglases zieht. Gibt man dem Wein etwas Zeit, steigen einem auch diese blumigen und würzigen Noten – wie man sie auch vom reifen Barolo kennt – in die Nase.
Fazit: Dieser Barbaresco ist ein wunderbarer Vertreter des Nebbiolo. Da es sich hier um den Basis-Barbaresco handelt, bietet er mit ca. 25.- ein wirklich tolles Preisleistungsverhältnis, das sich wahrlich lohnt. Den Genuss eines solchen Weines, würde ich unbedingt mit einem herzhaften Mahl verbinden. Wir haben diesen Tropfen zu Ofengemüse und Rindersteak vom Grill getestet. Ich würde alles nochmals genauso machen! 18/20 Punkten
Dies ist ein vorzüglicher Wein,
wer will da nicht sein Bruder sein!
Frohes Weinsein!